Seminarwochenende 2023
Seminarwochenende der Angehörigen-Selbsthilfe-Sucht-Gruppe vom 27.10. bis 29.10.2023 im Kloster
St. Trudpert in Münstertal
Verfasst von einer Mutter einer Tochter, die ihr Kind liebt und sich für die Krankheit
ihres Kindes nicht schämen muss.
In der Lebenswirklichkeit werden wir durch unser Umfeld, oft durch Aussagen und Bemerkungen beschämt.
Wie könnte es aber gelingen eigene Scham in ein kraftvolles und stabiles Ja zu mir selbst zu wandeln? Wie findet man diesen Weg zu sich selbst und wie gehe ich aus einer Krise gestärkt hervor? Ist es möglich?
Unter der Leitung von Andreas Dörner hatten wir, zwölf Seminar-Teilnehmerinnen, an diesem Wochenende eine einzigartige Chance dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, den stressigen Alltag hinter uns lassen und endlich für sich selbst zu sorgen.
Nach der Ankunft gegen 17 Uhr und dem Abendbrot fand zuerst eine offizielle Kennenlernphase der Teilnehmerinnen statt. Von Andreas wurde uns der ungefähre Zeitplan des folgenden Tages vorgestellt., an dem wir uns aktiv beteiligen sollten. Der anschließende inoffizielle kleine Sektempfang galt für mich als eine Bereicherung, so viele neue bereichernden Begegnungen mit Menschen, die schon Jahre an diesen Seminaren teilnehmen. Es wurde viel über verschiedene Themen wie Bildung, Kunst, Politik, Wetter diskutiert sowie miteinander gelacht. An dem Abend konnte ich mich endlich wieder erinnern, dass mein Leben sich nicht nur um die Suchtproblematik dreht, sondern auch viele andere schöne Facetten hat. Danke!
Die Zeit am Samstag verlief wie im Fluge. Gleich nach dem Frühstück tauchten wir in das Thema voll ein. Wir genossen eine strukturierte themenbezogene Vorgehensweise, Besonders hilfreich war für mich, die Arbeit in kleinen Gruppen sowie Partneraustausch. Die Erzählungen der anderen Betroffenen aus eigener Perspektive zu betrachten, halfen mir sehr mich selbst zu sortieren, sowie neue Sichtweisen im Umgang mit dem eigenen Kind zu entwickeln. Ja, Scham ist ein Gefühl, dem Raum gegeben werden sollte. Wir sollten vielleicht lernen, Sie als ein wichtiges Gefühl wahr zu nehmen und vielleicht lernen uns auch mitzuteilen. Den zweiten Abend verbrachten wir wieder in einem Gemeinschaftsraum und waren im regen Austausch über das tagsüber erlebte.
Am Sonntag wurde das Thema von dem Therapeuten resümiert und die Restzeit für Orga-Kram genutzt. Es wurden folgende Schwerpunkte diskutiert: Was zeichnet die Selbsthilfegruppe der Angehörigen aus? Was wollen wir noch tun, um die Suchtkrankheit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken? Aus welcher Ressource schöpfen wir als Selbsthilfegruppe die Kraft um die betroffenen Eltern zu stärken?
Das schöne Wetter wurde noch zusätzlich von einigen Teilnehmerinnen für eine entspannte Wanderung in der Klosternähe genutzt. Der Abschied nach dem Mittagsessen war sehr rührend für alle Teilnehmerinnen.
Hiermit möchte ich recht herzlich die Organisatorinnen der Selbsthilfegruppe und Andreas Dörner für das lehrreiche Wochenende danken. Vielen herzlichen Dank auch an alle Seminarteilnehmerinnen, für eure Offenheit und euer Vertrauen. Ich konnte eure Wärme spüren und fühlte mich in der Gruppe verstanden. Vielen lieben Dank auch an meiner Schwester, die dieses Wochenende mit mir in St. Trudpert verbrachte und unsere Pausen mit Livemusik verschönerte.
Seminarwochenende 2022
Vom 2. bis 4. September trafen sich 8 Mitglieder der Eltern-Selbsthilfegruppe Sucht wieder zum jährlichen Seminar im Kloster St. Trudpert im Münstertal. Thema des Seminars war dieses Jahr „Wohin mit meiner Wut?“, Seminarleiter war wieder Andreas Dörner.
Da im Haus St. Agnes nun ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind, wurden wir dieses Jahr wieder im Haus St. Josef untergebracht, was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass jeder ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad bekam.
Ankommen war um 17 Uhr, einige nahmen zuvor noch die Gelegenheit war, an einer Klosterführung teilzunehmen. Nach dem Abendessen begann das Seminar mit einer ersten Austauschrunde, die das Ziel hatte, sich kennenzulernen (es war ein neues Mitglied dabei) und sich gegenseitig auf den aktuellen Stand zu bringen. Den Abend beschlossen wir gemütlich in lockerer Runde bei Wein und Knabbereien.
Am nächsten Tag widmeten wir uns ausführlich dem Thema Wut. Nach einer theoretischen Einführung stand eine Körperübung mit selbstgebastelten Zeitungs-Schlagrollen und ein Rollenspiel an. Nach dem Mittagessen sollten wir unsere Wut, Ängste oder Sorgen mit Wachsmalstiften zu Papier bringen. Der anschließende Austausch über die entstandenen Bilder war sehr interessant und bereichernd. Auch diesen Tag ließen wir wieder gemütlich ausklingen.
Den darauffolgenden Sonntagvormittag nutzte ein Teil der Gruppe für einen gemütlichen Spaziergang mit Kaffee-Einkehr im Ort, bevor nach dem gemeinsamen Mittagessen dann alle die Heimfahrt antraten.
Trotz der schweren Themen hat der Austausch, die Übungen und die Gemeinschaft gut getan und Kraft für Kommendes gegeben. Wir freuen uns alle schon auf das nächste Seminar im kommenden Jahr.
Das Seminarwochenende 2021